Über Mich

Fels, Soul & Rock´n Roll

Thomas Huber, staatlich geprüfter Berg- und Schiführer und der ältere der beiden Huberbuam lebt für seine Leidenschaft, das Bergsteigen. Gemeinsam mit seinem Bruder Alexander gehört er zu einer der erfolgreichsten Seilschaften unserer Zeit.

Seine kindliche Neugier treibt in seit jeher an, das Unbekannte in den Bergen der Welt zu entdecken. Ob Speed-Klettern an steilsten Wänden, Besteigen schwierigster Berge oder Expeditionen in extreme Regionen – Thomas sucht die Herausforderung und meistert sie mit sportlichem Ehrgeiz.

Aufstieg und Fall, Rückschläge und Erfolge. Thomas hat alles am Berg erleben dürfen. Sein Kämpferherz hat gelernt, dass in den verrückten vertikalen Visionen die Niederlage zugelassen werden muss, um den Schlüssel zum Erfolg zu finden. Dabei ist ihm als dreifacher Familienvater die Verantwortung für sein Tun immer bewusst.

Neben dem Bergsteigen begeistert Thomas sein Publikum – nach mittlerweile über 1.000 intensiven, humorvollen und leidenschaftlichen Vorträgen – nach wie vor mit seinen Abenteuern. Zusammen mit seinem Bruder Alexander ist Thomas Autor verschiedener Bücher, Protagonist einiger Filme und gerne gesehener Gast bei Talk Shows.

Wie alles begann…

Ein unscheinbarer Ort im Chiemgau, Palling, ein Bauernhof, zwei Lausbuben, Vater und Mutter bergbegeistert, ein Mädchen. Das sind die Hubers, oder besser die Riedls, so ihr Hofname.

Vater Thomas, das Familienoberhaupt, ist oft mit seinen Bergkameraden in den Bergen unterwegs. Er  erlebt viele große Bergabenteuer – von Berchtesgaden über den Mont Blanc bis hin zum Mount McKinley. Auch heute noch ist er, im Alter von über 70 Jahren, in Kletterouten bis zum 6ten Schwierigkeitsgrad unterwegs.

Und die Riedlbuam sind motiviert! Schon als Kinder sind sie in den Bergen unterwegs: Schitouren in den Westalpen und erste Klettertouren mit dem Vater. Schon bald werden sie ein unzertrennbares Team in den Bergen. Zunächst aber noch am garteneigenen Apfelbaum – hier werden die seiltechnischen Grundlagen trainiert – sowie beim Klettern der ersten Routen im brüchigen Nagelfluhsteinbruch am Pallinger Ortsrand und beim Bouldern an der Steiner Burgmauer.

Daraufhin folgt dann der erste gemeinsame Kletterurlaub im Kaisergebirge, ohne Vater. Sie erobern den 6ten Schwierigkeitsgrad. Und bald wird das Wiederholen bestehender Routen langweilig. Es fehlt das Spannende, das Nicht-Wissen, das Unbekannte.

Ihre erste Erstbegehung, Rauhnachtstanz, an der Wagendrischlhorn Südwand wird zum Grundstein ihres Kletterlebens. Das Unbekannte der vertikalen Welt, die Erstbegehung, wurde und ist heute noch ihre große Leidenschaft. Im Karlsteiner Klettergarten können sie in kürzester Zeit viele neue Routen erschließen und schrauben ihr Kletternniveau stetig nach oben. Bald haben sie sich über Palling hinaus einen Namen gemacht, und die »Riedelbuam« werden zu den »Huberbaum«. Garanten für anspruchsvolle Erstbegehungen und wilde Geschichten aus der steilen Welt.

Diese Leidenschaft teilen sie bedingungslos, und so unterschiedlich sie äußerlich erscheinen mögen, so tragen sie gemeinsam den Namen der Huberbuam durch die Wände der Welt und bilden in den Grenzbereichen eine perfekte Einheit.

Thomas hat immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, die seinen sportlichen Werdegang einbremsen. Durch diese Rückschläge entwickelt er allerdings einen eisernen Willen. Ein Aufgeben ist ausgeschlossen. Später entdeckt er neben dem Klettern auch das Fallschirmspringen für sich und versucht es mit dem Bergsteigen zu kombinieren: nach einer schwierigen Wand ein Schnellabstieg mittels Fallschirm.

Auch in der Musik lebt er seine Verrücktheit und ist Sänger der Rockband Plastic Surgery Disaster. Trotz seiner wilden Natur findet Thomas seine Ruhe in seiner Heimatverbundenheit und der Familie. Er lebt in Berchtesgaden, ist verheiratet und hat mit seiner Frau Marion drei Kinder: Elias, Amadeus und Tochter Philomea.











Meine Vita

1966

18. November 1966 – mein Geburtstag. Ich werde in Palling/Oberbayern geboren.

»Viele Wege führen zu Gott, einer davon über den Berg«. Dieser Spruch stand in meinem ersten und einzigen Tourenbüchlein ganz vorne auf der ersten Seite. Diesen Spruch habe ich von meinen Vater übernommen.

1978

Meine erste Kletteroute in Berchtesgaden: Untersberg, Südwand (III), mit meinen Vater

1979

Hörndlwand, Sockel, Merkelriss (IV), Chiemgau

1980

3. Sellaturm, Vinatzer (V), Sella, Dolomiten

1981

Schleierkante (V), Pala-Dolomiten

1982

Schüsselkarspitze, Ostwand, Spindlerführe (V), Wetterstein

1983

Es geht los! Erstes Wintertraining, Klimmzüge und Training an der »Steiner Burgmauer«

Karlspitz, Ostwand, Göttner (6+), Kaiser. Meine erste Rotpunktbehung

Fleischbankpfeiler, Rebitschrisse (6/A1). Meine Einstandstour zur Traunsteiner Jugendmannschaft

Fleischbankpfeiler, Pumprisse (7), Kaiser

Großglockner, Nordwand, 65°, Alpenhauptkamm

In meinem ersten richtigen Kletterjahr wurden es über 50 alpine Kletterouten

1984

Wagendrischelhorn, Südwand, Rauhnachtstanz (VI+) – unsere erste Erstbegehung

Dru Westwand, American Direkt (VII), Chamonix, Frankreich

1985

Erste Rotpunktbegehung von Blauer Lagune (VIII+), Wendenstöcke, Schweiz

Marmolada, Südwand, Weg durch den Fisch (VII/A1), Dolomiten

1986

Erstbegehung von Utopia (VIII+), Wartstein an der Reiteralm Nordseite, Berchtesgadener Alpen

1987

Schulabschluss mit Abitur

1988

Erste Begehung von Vom Winde Verweht (X-) am Scharnstein, Reiteralm Nordseite, Berchtesgadener Alpen. Für uns die erste alpine Route im zehnten Grad.

1989

Erste Begehung von Scaramouche (X-), Hoher Göll, Westwand, Berchtesgadener Alpen

1990

Erstbegehung von Violent Femme (X/8b) in Karlstein. Meine erste 8b!

1991

Bundeswehr Bad Reichenhall, Hochgebirgszug

Anschließend Ausmusterung: Bandscheibenvorfall, sportlicher Totalausfall, Bandscheibenoperation und anschließende Rehabilitation

1992

Studium an der TU München, Diplom Sport

Abschluss als Staatl. gepr. Berg- und Skiführer

Prinzess and the Hero (X+/8b+), Karlstein

1993

Mercy Street (X+/8b+), Schleier Wasserfall

1994

Erstbegehung und erste Rotpunktbegehung von The End of Silence (10+), Feuerhorn, Berchtesgadener Alpen. Diese Route gehört zur alpinen Trilogie mit Silbergeier und Kaisers neue Kleider.

1995

2. Begehung von Alexanders Route Shogun (XI-/8c), Karlstein

Kreuzbandriss, Operation und anschließende Rehabilitation

1996

Abbruch meines Studiums mit der Entscheidung »Ich werde Profibergsteiger.«

Erster Yosemite Besuch: freie Durchsteigung der Route Salathè (5.13c) auf der Orginallinie, El Capitan

1997

Erste Techno Bigwalls – The Shield (A3), Mescalito (A3) und Gulf Stream (A4) – am El Capitan, Yosemite, als Vorbereitung zur Pakistan-Expedition

Erste Begehung der Westwand des Latok II (7.108m), Zeringmosong (VII/ A3), Karakorum, Pakistan, zusammen mit Bruder Alexander, Toni Gutsch, Konrad Anker

Erste professionelle Vorträge in der Öffentlichkeit mit »Latok – The Wall«

1998

Erstbegehung der Route El Niño (5.13c) am El Capitan, Yosemite und damit erste Rotpunktbegehung der sogenannten North America Wall

Rotpunktbegehung von Free Rider (5.13a) in 15:25 Stunden und damit erste freie Begehung einer El Capitan-Route an einem Tag. Beide Begehungen zusammen mit Bruder Alexander

1999

Ich werde Vater. Elias, unser Sohn mit meiner Lebensgefärtin Marion.

Gescheiterte Expedition am Ogre (7.285 m), Karakorum, Pakistan mit Bruder Alexander, Jan Mersch, Toni Gutsch. In dieser Expedition konnten Alexander und ich noch den Latok IV besteigen

Mein 2.Kreuzbandriss am bereits operierten Knie, Operation und anschließende Rehabilitation

Unser erstes gemeinsames Buch »The Wall« erscheint

2000

Erste Begehung von Shiva´s Line (VII/A4) am Shivling (6.543m) mit Iwan Wolf, Garwahlhimal, Indien

Ellbogenluxation – 4 Wochen vor unserem geplanten Trip in die USA

Erste Begehung von Golden Gate (5.13b) am El Capitan, Yosemite, zusammen mit Alexander

Piolet D´Or: der goldene Eispickel für Shiva`s Line. Die größte öffentliche alpinistische Auszeichnung

2001

Meine dritte Expedition ins gleiche Basislager am Uzun-Bracc-Gletscher, Pakistan, Karakorum

Erste Besteigung des Ogre III (6.870m) über den Südostpfeiler (VIII/A2)

Zweite Besteigung des Ogre (7.285m) über den Südpfeiler[/i] (VIII/A2)

2002

Geburt von Amadeus, unser zweiter Sohn

2. Begehung der Route Capsico (7/A2) am Arwaspire, Garwahlhimal, Indien mit Alexander und Peter Anzenberger

2003

Erste Wiederholung von Adrenalin (XI/8c+), Karlstein

Erste Rotpunktbegehung von Zodiac (5.13d), El Capitan, zusammen mit Alexander

2004

Speedrekord an der Zodiac in 1:51:34, Wandhöhe 600 Meter, El Capitan, Yosemite, gemeinsam mit Alexander

2005

Patagonien: Cerro Standhart (Festerville), Punta Herron (Spigolo del Bimbi), Torre Egger (Espejo del Viento-Ersbegehung), Überschreitung (VII+/90°) mit Andi Schnarf

Anfang der Dreharbeiten zum Film »Am Limit«

Rekordversuch im Speed-Klettern an der Nose (VII/A2), El Capitan. Der Rekord liegt bei 2 Stunden und 48 Minuten (normale Seilschaften benötigen zwischen 3 und 4 Tage). Kurz vor dem Rekordversuch stürzt Alexander aus 20 Meter Höhe ab und wir müssen das Projekt auf das nächste Jahr verschieben

Im Frühjahr beginne ich mit dem Fallschirmspringen. 3 Monate später mein erster Basejump am »Yellow Ocean« in Lauterbrunnen, meine Beine haben noch nie so gezittert!

2006

Patagonien: Dreharbeiten zum Film »Am Limit«, jedoch ohne nennenswerten Erfolg

Zweiter Versuch, den Speed-Rekord von 2:48:55 Stunden an der Nose zu brechen, wieder im Rahmen der Dreharbeiten zu »Am Limit«. Beim Rekordversuch stürzte ich am sogenannten Groove und verletzte mich dabei. Wir scheiterten ein zweites Mal

Meine Hochzeit: Vermählung mit Marion, jetzt ist alles offiziell!

Alexander und ich werden mit dem Bayrischen Sportpreis als »Botschafter des Bayrischen Sports« ausgezeichnet

Drei Zinnen-Projekt: 3 Routen und 2 Basejumps gemeinsam mit Dean Potter. Erste Route: Ötzi trifft Yeti (VIII+) an der Kleinen Zinne, Rotpunkt im Team bei Nacht. Erster Sprung über die Südwand der Kleinen Zinne im ersten Tageslicht. 2. Route: Phantom der Zinne (IX+) an der Großen Zinne, Rotpunkt im Team, anschließender Sprung über die Nordwand. 3. Route: das Schweizer Dach (IX-) an der Westlichen Zinne. Bei einem Sturz habe ich mich schon in der ersten Seillänge an der Schulter verletzt. Sehnenanriss an der Schulter. Wir sind gescheitert. Operation und anschließende dreimonatige Rehabilitation

2007

Philomea erblickt das Licht der Welt, unser 3. Kind und ein Mädchen

Der Kinofilm »Am Limit« wird trotz unserer Niederlage ein großer Erfolg

Auszeichnung beim Bayrischen Filmpreis für die »Beste Dokumentation«

Der Nose-Rekord ist geknackt. Wir, Alexander und ich, schaffen die 1.000 Meter Granit in 2 Stunden 45 Minuten und 45 Sekunden, El Capitan, Yosemite

Zweiter Versuch am Zinnen-Projekt in den Dolomiten. Im Training hatte ich beim Sprung von der großen Zinne eine harte Landung im Geröll, so dass die Saison wieder ein frühes Ende gefunden hat. Kompartmentsyndrom am linken Oberschenkel, Operation und Rehabilitation

2008

Erste Begehung der Silla Westwand, El Bastardo V(II/A2) in Patagonien mit Mario Walder, Stefan Siegrist und Alexander

Cerro Standhard, Südkante Festerville (VII+) mit Mario Walder und Peter Ordner

Noch einmal unterwegs am Drei Zinnen-Projekt. Dieses Mal mit Erfolg. Nach 22 Stunden, über 50 Seillängen bis zum 9ten Grad bin ich am Ziel, am Gipfel der Kleinen Zinne

Erfolgreicher Start und Zusammenarbeit mit der Firma Adidas

Expedition in die Antarktis, Queen Maudland. Holtanna Westwand, Eiszeit (VII+/A3), Holtanna Nordkante, Skywalk (VI), Ulvetanna Westkante, The Sound of Silence (VII+/A2) mit Stefan Siegrist, Alexander und Max Reichel (Kamera)

Film »Eiszeit«

2009

Buch »Eiszeit«, Bildband über die Antarktisexpedition von 2008

Expedition nach Pakistan, Karakorum, Namelesstower. Erste Rotpunktbegehung von Eternal Flame (IX+) mit Alexander, Mario Walder und Franz Hinterbrandner (Kamera)

Film »Eternal Flame«

2010

Ferrero produziert mit uns in Bariloche die Werbung für die »Milchschnitte« – als Nachfolger der Klitschko-Brüder

Alexander und ich klettern an der Loferer Steinplatte Stoamandl (X/8b) und beginnen das Projekt Karma

2011

Die geplante Patagonien Reise musste kurzfristig abgesagt werden. Verdacht auf Nieren-Karzinom und anschließender Operation. Ich hatte das größte Glück: Der Tumor ist gutartig! Das Leben ist schön! Mein bisher größtes Glück!

Versuch einer Rotpunktbegehnung unserer Route Karma (XI-), Loferer Steinplatte. Leider konnte ich meine Leistung nach der vorangegangenen Operation nicht zu Hundertprozent abrufen. Die Geschichte »Karma« wird als 3D-Dokumentation verfilmt

2012

Baffin Island, Mount Asgrad, South Tower, erste freie Begehung der Bavarian Direct (X-/8a+) entlang der Bayrischen Diretissima als Team Free Ascent. Gemeinsam mit Alexander und Mario Walder sowie Max Reichel und Franz Hinterbrandner (beide Kamera)

Film »Bavarian Direct«. Die gesamte Geschichte ebenfalls als Magalog, Adidas-Outdoor, erhältlich

2013

Patagonien, Fitz Roy, Nordwand über Tehuelche (VIII/A0) mit Mario Walder

Cerro Standhard (zum dritten Mal), Festerville (VII+), mit Much Meier, Hansjörg Auer, Mario Walder und anschließend extremen Rückzug aufgrund eines Wettersturzes

Ende Juli mit Stefan Siegrist und Dani Arnold wieder in Patagonien. Gemeinsam mit Tibu Villavicencio klettern wir im patagonischen Winter über die Ferrari auf den Cerro Torre, die 3. Winterbesteigung

Routenliste

1984
Berchtesgadener Alpen
Rauhnachtstanz, VI+ – Erstbegehung, Rotpunkt
1986
Berchtesgadener Alpen
Utopia,VIII+ – Erstbegehung, Rotpunkt
1988
Berchtesgadener Alpen
Vom Winde Verweht, X- – Erstbegehung, Rotpunkt
1989
Berchtesgadener Alpen
Scaramouche, X- – Erstbegehung, Rotpunkt
1990
Karlstein
Violent Femme, X – Erstbegehung, Rotpunkt
1993
Karlstein
Prinzess and the Hero, X+ – zweite Rotpunktbegehung
1994
Berchtesgadener Alpen, Feuerhorn
End of Silence, X+ – Erstbegehung, Rotpunkt
1995
Karlstein
Shogun, XI- – zweite Rotpunktbegehung
1997
Latok II (7.108 M), SW-Wand
Zeringmosong, VII/A3 – Erstbegehung
1998
El Capitan, Yosemite
El Nino, 5.13.c – Erstbegehung, Rotpunkt
2000
Shivling (6.543 M)
Shiva´s Line, VII/A4 – Erstbegehung
El Capitan, Yosemite
Golden Gate, 5.13b – Erstbegehung, Rotpunkt
2001
Ogre III (6.870 M)
Südostpfeiler, VIII/A2 – Erstbesteigung
Ogre (7.285m)
Südpfeiler, VIII/A2 – Zweitbesteigung
2003
Karlstein
Adrelanin, XI – zweite Rotpunktbegehung
El Capitan, Yosemite
Zodiac, 5.13d – erste Rotpunktbegehung
Schleier Wasserfall
Dolphins, XI- – Erstbegehung, Rotpunkt
2004
El Capitan, Yosemite
Zodiac, 5.12 a/A2, Speedrekord in 1:51:34 Stunden
2005
Patagonien
Überschreitung Cerro Standhart, Punta Heron, Torre Egger, VII+/90°
2007
El Capitan, Yosemite
Nose, 5.12a/A2 – Speedrekord in 2:45:45 Stunden
2008
Patagonien, La Silla Westwand
El Bastardo, VII/A2 – Erstbegehung
Italien, Südtirol
Drei Zinnen-Projekt: Alpenliebe (IX), Basejump, Phantom der Zinne (IX+), Basejump, Ötzi trifft Jeti (VIII+) – Rotpunkt in 22 Stunden
Antarktis, Holtanna Westwand
Eiszeit, VII+/A3 – Erstbegehung
Antarktis, Ulvetanna Westkante
Sound of Silence, VII+/A2 – Erstbegehung
2009
Namelesstower, Karakorum
Eternal Flame, IX+ – erste Rotpunktbegehung
2010
Loferer Steinplatte
Stoamandl, X – erste Rotpunktbegehung
2012
Mount Asgard, Baffin Island
Bavarian Direct, X- – erste Rotpunktbegehung
2013
Cerro Torre (3.128 M)
Westwand/Ferrari, V/90° – Dritte Winterbesteigung

Filme Bücher & Co.

Bücher

Der Weg nach draußen –
Aus der Halle ins Gebirge

Kletterlehrbuch, 192 Seiten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Eiszeit – Expedition Antarktis

Bildband, 160 Seiten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Free Solo

Taschenbuch, 208 Seiten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Der Berg in mir

Taschenbuch, 320 Seiten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Drei Zinnen

Bildband, 156 Seiten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Ogre

Bildband, 176 Seiten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Yosemite

 Bildband, 176 Seiten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

The Wall

 Bildband, 128 Seiten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Mehr Infos zu unseren Büchern im Online-Shop

 

Filme

Bavarian Direct – Abenteuer am Ende der Welt

DVD (2013), Lauflänge: 75 Minuten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Eternal Flame - Auf den Spuren von Idolen

DVD (2009), Lauflänge: 70 Minuten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Eiszeit – Reflexion einer Expedition

DVD (2008), Lauflänge: 52 Minuten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Am Limit

DVD (2007), Lauflänge: 96 Minuten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Free Solo

DVD (2007), Lauflänge: 53 Minuten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Getschooo !

DVD (2007), Lauflänge: 75 Minuten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

The Centre of the Universe

DVD (2005), Lauflänge: 54 Minuten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Mehr Infos zu unseren Filmen im Online-Shop

10 Fragen

Wie würdest Du Dich selbst beschreiben?
Als einen begeisterungsfähigen Träumer, der immer leidenschaftlich an das »Gute« glaubt.

Wie würdest Du Deinen Bruder Alexander beschreiben?

Als einen zielorientierten und konzentrierten Mensch, der selten etwas dem Zufall überlässt.

Wie sieht ein perfekter Tag für Dich aus?

Am Morgen klettern im Endstal, der Grip ist perfekt, Nachmittag schwimmen im Königssee mit der Familie, Abend abends grillen im Garten mit einem kühlen Berchtesgadener Bier.

Wen hättest Du gerne kennengelernt oder würdest gerne noch kennenlernen?

Johnny Cash… Menschen die etwas zu erzählen haben.

Was bedeutet Heimat für Dich?

Erdung, Energiequelle und mein Ruhepol.

Was bedeuten Dir die Berge?

Die Sehnsucht.

Welches war Dein schönstes alpines Erlebnis?

Jedes Erlebnis hat seine Besonderheit, angefangen von unserer ersten Erstbegehung «Rauhnachtstanz«, zu »End of Silence«, über den Shivling, den Ogre und die Drei Zinnen. Vielleicht allgemein: je härter der persönliche Einsatz, desto intensiver der Erlebniswert und die Erinnerung.

Welches war Dein schlimmstes Erlebnis in den Bergen?

Das schlimmste Erlebniss wäre der Verlust eines Partners, ich hatte bisher Glück, dies nicht erleben zu müssen. Alles andere, das Scheitern,  die Verletzungen sind relativ, weil das zum Bergsteigen gehört.

Welche Vorbilder hast Du?

Jeder der einen ehrlichen, geradlinigen authentischen Lebensweg bestreitet  ist ein Vorbild für mich.

Was ist Dein größter Traum?

Als alter Herr mit meinen Kindern und meiner Frau auf einen Berggipfel zu stehen. Mein Vater kann diesen Traum genießen.

Worin siehst Du den Sinn des Lebens?

Glückliche Momente zu erleben, sie mit anderen zu teilen und die Liebe zu finden.

Was ist Dein größtes Talent?

Die Improvisation und Intuition.

Was ist Deine größte Schwäche?

Mein Größtes Talent ist auch meine größte Schwäche.

Interviews

Martin Morcinek über Thomas Huber



Das Geheimnis der Huberbuam

Von Martin Morcinek


Was erlebt ein Extremkletterer in den Bergen? Wie fühlt es sich an, wenn die Existenz nur noch an Fingerspitzen hängt? Antworten könnte eine Band namens Plastic Surgery Disaster liefern. Am Mikro: Thomas Huber von den "Huberbuam".

Wenn es stimmt, dass die Musik ein Schlüssel zur Seele ist, mit dem sich Gedanken und Gefühle nacherleben lassen, dann stehen Sportwissenschaftler, Trainer und Psychologen womöglich vor einer einmaligen Chance: "Plastic Surgery Disaster", eine bislang nur in Fachkreisen bekannte Live-Band aus dem oberbayerischen Berchtesgaden, veröffentlicht ihr erstes Album. Es heißt "Endless" und umfasst eine bemerkenswerte Sammlung aus neun aufpeitschenden Titeln mit Namen wie "No", "Ghost" oder "Fear". Für Fans ehrlichen, handgemachten Stoner Rocks ist es eine Rückkehr zu alten Wurzeln. Für sportbegeisterte Kletterfreunde dagegen bietet "Endless" in jedem Fall Musik genug für eine hochmotivierte Fahrt zur nächstbesten Wand. Und das ist noch nicht alles.

Denn überregionale Aufmerksamkeit ist "Plastic Surgery Disaster" schon allein durch ihren Frontmann sicher. Das ist Thomas Huber, der ältere Bruder von Alexander Huber, und damit eine Hälfte des urwüchsigen, muskelbepackten oberbayerischen Bergsportphänomens der "Huberbuam". Als Speedkletterer und Allround-Alpinisten sind die beiden Brüder bekannt aus Film, Fels und Fernsehen - in Dokumentationen wie "Am Limit" von Pepe Danquart oder aktuell "Bavarian Direct" spielen sie die Hauptrolle.

Dort geht es um "die Passion Berg als Metapher für das Leben", hier geht es um Musik: Thomas Huber singt und es besteht kein Zweifel, "Plastic Surgery Disaster" ist seine Band. Es sind seine Texte, jede einzelne Zeile stammt aus seiner Feder. Eröffnet dieses Debüt etwa Einblicke in das Psychogramm eines Extremsportlers? Musikalisch könnte der Stil aufmerksamen TV-Zuschauern durchaus bekannt vorkommen. Erste Ausschnitte aus "I hate this Song", einem der neun Titel auf "Endless", fanden in einem Werbespot mit den Huber-Brüdern Verwendung - hier wohl als kratzig-erdiger Kontrast zu der beworbenen milchig-süßen Schnitte.

"Endless" bestätigt diesen Eindruck: Hier lebt sich jemand aus, der über schier endlose Kraft verfügt. Thomas Huber singt mit einer Stimme, die es seit jeher gewohnt ist, weit ins Tal zu schallen, vom Gipfel zu jauchzen oder lebenswichtige Seilkommandos in den Abgrund zu brüllen. Er tut das mit einer Wucht, die in widrigen Witterungsverhältnissen, glatten Felswänden und extremen Expeditionsvorhaben gewachsen ist.

Als Zugpferd und Aushängeschild von "Plastic Surgery Disaster" lässt er die Welt nun teilhaben an einer Energie, die ihn schon in die entlegensten Winkel dieser Erde und dort auf die steilsten, schwierigsten und kältesten Berge überhaupt getrieben hat.

"Don't fuck around now"

Alles in allem ist es ein höchst ungewöhnlicher Sprung. Ein weltbekannter Extrembergsteiger, geprägt von Abenteuerlust, Ehrgeiz und Lebenserfahrung, greift - nachdem er in der Welt des Kletterns fast alles erreicht hat - zum Mikrofon, um seine musikalische Seite auf der Bühne auszuleben.
Für Thomas selbst ist das nicht weiter ungewöhnlich: Extremklettern und Singen in einer Band haben manches gemeinsam, erklärt er. "Was ich in der senkrechten Wand erlebe, finde ich auch in der Musik". In beiden Disziplinen geht es für ihn um Leidenschaft. "Ich brenne für beides."
Bei seiner Expedition in die Welt der Musik kann er sich auf eine eingespielte Seilschaft aus bewährten Freunden verlassen. Sein Bruder Alexander - manchmal der Besonnenere der Beiden - bleibt dabei außen vor. An den beiden E-Gitarren von "Plastic Surgery Disaster" türmen stattdessen Männer wie Manfred Rödel und Peter Schweiger steilaufragende Riff-Wände mit wild-verzerrten, abgehackten Flanken auf. Am Bass besorgt Andi Brandner eine weit in die Tiefe reichende dynamische Sicherung, während Wolfgang Seiberl am Schlagzeug in ein hartes System aus Kanten und Linien vorsteigt. In ihrer Mitte wirft Thomas alle Zügel ab.

Ein Mann, der keine Zweifel kennt

Zusammen eröffnen sie mit "Endless" eine Art musikalische Mehrseillängentour, die in der rasant wachsenden Szene der jungen Boulderer und Kletterhallenhelden eine ganz eigene Wirkung entfalten könnte. "Für uns ist es wichtig, unser eigenes Ding zu machen", erklärt Huber. Das ist gerade heraus und ehrlich. Ihm geht es um die Musik. Die Band spielt ausschließlich eigene Lieder. Und nur das, was ihnen selbst gefällt. Coverversionen oder sanftere Sachen sucht der Zuhörer vergeblich.

Thomas singt komplett auf Englisch, so wie seine großen musikalischen Einflüsse wie etwa Nirvana und vor allem Kyuss. "Ich liebe Stoner Rock, diesen bluesigen, schweren Wahnsinn!", gesteht er. Manchen spät geborenen Kletterfan dürfte er mit dieser Vorliebe neugierig machen auf die mittlerweile weit entfernen Gipfel des Punk und Heavy Rocks. Die liegen in den späten siebziger und achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts und damit mittlerweile teils mehr als 30 Jahre entfernt.

Reicht das für ein Revival? Immerhin ist dank "Endless" möglich, dass schon bald irgendwo in der Provinz das nächste große Klettertalent zu den antreibenden Klängen von "Plastic Surgery Disaster" in die Liga von Wolfgang Güllich, Kurt Albert, Chris Sharma oder Adam Ondra aufsteigt.

"Wir tun es einfach"

Denn den merkwürdigen Namen verdankt die Band tatsächlich der Kletterei. Auch wenn die alten Hasen eher an eine einflussreiche Platte aus den Hochzeiten des US-Punkrocks denken werden, gibt es zwischen diesen beiden Fixpunkten tatsächlich eine direkte Verbindung. "In der Anfangszeit war ich viel auf dem El Capitan unterwegs", erzählt Thomas mit Blick auf die Erlebnisse an den fast 1000 Meter senkrecht aufragenden Granitwänden eines berühmten Felsriesen im kalifornischen Yosemite Valley - jenem Mekka des Kletterns, in dem sich die "Huberbuam" mit ihren Geschwindigkeitsrekorden verewigt haben.
"Die Routen dort haben verrückte Namen wie etwa 'Bad to the Bone' und 'Zenyatta Mondatta', oft beziehen sie sich auf Musik." Eine dieser Routen dort benannte der Erstbegeher nach dem 1982er Album "Plastic Surgery Disaster" der "Dead Kennedys". Für Thomas und seine Bandkollegen sind diese tiefreichenden Wurzeln Programm: "Für uns bedeutet der Bandname, das wir nicht gefallen wollen. Wir tun es einfach. Wir sind das Gegenteil des schönen Scheins der Popwelt."

"Don't be afraid of Life"

Ist das sein Erfolgsgeheimnis? Schöpft er daraus jene brachiale Kraft, die ihn in die Berge drängt und dazu zwingt, sich bei fast jedem Konzert das T-Shirt vom Leib zu reißen? Als Extremkletterer hat Thomas fast alles erreicht, was sich ein erfolgreicher Bergsteiger wünschen kann - inklusive spektakulären Erstbegehungen, Gipfelglück, dem Piolet d'Or, der höchsten Auszeichnung der alpinen Welt, und einer glücklichen, gesunden Rückkehr in den Kreis seiner Lieben. Was also bewegt Thomas dazu, mit zornig-wuchtigen Stücken wie "Prison", "Black Road" oder dem titelgebenden "Endless" auf die ganz große Bühne zu klettern? Und warum singt sein Bruder Alexander nicht mit?
"Ich bin eine brutale Maschine. Wenn ich erst einmal losgehe, dann gehe ich", verriet Thomas schon in Danquarts Dokumentarfilm "Am Limit" eine Grundlinie seines Wesens. In "No", dem dritten Stück des neuen Albums heißt es: "I have the courage to say no". Thomas deutet das positiv: "Das Nein ist der erste Schritt zum wirklichen Ja, deswegen ist es so wichtig." Innere Ehrlichkeit als Motor für ein erfülltes Leben? Oder, wie es in den Vorträgen der Huber-Brüder heißt: "Die Quelle allen Tuns wird gespeist von der grundsätzlichen Freude und Leidenschaft am Schaffen."

"Eine Menge Adrenalin"

Übertragen auf die Musik erklärt Thomas das so: "Sowohl am Berg wie auf der Bühne taucht man ein, man denkt nicht mehr nach und handelt nur noch", sagt er. "Das ist ein Flow-Erlebnis, bei dem eine Menge Adrenalin frei wird." Sein Bruder Alexander, der rationale Diplom-Physiker, sucht die Antworten auf das Leben offenbar auf anderen Gebieten. Für Thomas dagegen speist sich beides - Singen und Klettern - aus derselben Energiequelle: Die Lust am Abenteuer, zusammen mit dem Mut und der Freiheit, diese Lust auszuleben.

Vielleicht aber ist es gar nicht so kompliziert. Vielleicht liegt das ganze Geheimnis der "Huberbuam" schon allein darin, dass sie das, was sie machen wollen, einfach machen. So wie ihnen das passt. Für weniger abenteuerlustige Menschen fernab der Berge eröffnet "Plastic Surgery Disaster" damit immerhin eine einmalige Gelegenheit, sich einen kleinen Teil der Huber-Energie in die eigene Anlage zu legen - und auf der Fahrt zu neuen Zielen richtig aufzudrehen.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

JOHANNA STÖCKL im Gespräch mit den Huberbuam



»Wir sind lebende Fossilien«

Die Kletterer Thomas (46) und Alexander (44) Huber bilden die wohl bekannteste Seilschaft der Gegenwart. Als Huberbuam feierten die beiden Kletterbrüder aus Bayern viele Erfolge. Aber auch solo oder mit anderen Partnern gelangen Meilensteine im Alpinismus. Im Sommer 2012 konnten die Huberbrüder wieder ein Erfolg für sich verbuchen: Die erste freie Begehung der 1.000 Meter hohen Südwand des Mount Asgard auf Baffin Island. Ein Kamerateam begleitete die Brüder auf ihrem Abenteuer. Der Film »Die Bayerische Direttissima – Huberbuam extrem« – wird am Freitag, den 26.04.2013 um 20.15 Uhr in »Bergwelten« auf Servus TV erstausgestrahlt. Johanna Stöckl hat sich mit den sympathischen Bergsteigern unterhalten. Ein Gespräch über das Altern, Nachlassen der Maximalkraft, über Zukunftsängste, Visionen und lange Haare als Markenzeichen.


In welchem Alter warst du, Thomas, als Kletterer auf deinem Zenit?

THOMAS:
Eine schwierige Frage, weil das, was wir bergsportlich machen, nicht auf eine Disziplin reduziert werden kann. Als Kletterer war rein leistungsbezogen und numerisch 8c+ das Maximale, was ich geklettert bin. Allerdings erst im Alter von 35 Jahren. In früheren Jahren hatte ich nämlich mit einigen Verletzungen zu kämpfen. Mit 21 Jahren hatte ich einen schweren Bandscheibenvorfall. Alleine diese Geschichte warf mich mindestens um ein Jahr zurück.
Das Klettern war bei mir, bei uns, aber immer vermischt mit Alpinismus und somit war der Zenit nie wirklich erreicht. Ich denke mit etwas Trainingsaufwand könnte ich auch heute noch 8c+ klettern. Vielleicht sogar ein bisschen mehr? In Relation zur neuen Klettergeneration zeigt sich vielmehr, dass die Leistungsspitze heute ganz woanders liegt als vor 20 Jahren.
Im Alpinismus war mein Höhepunkt vielleicht 2001 die Erstbesteigung des Ogre III und zwei Wochen später die 2. Besteigung des Ogre. Oder war es vielleicht 1997, Latok II SW Wand oder Mount Asgard 2012? Jeder große Erfolg war ein Highlight in meinem Leben als Bergsteiger, denn ich habe überall 110 Prozent gegeben.

Was war - im Rückblick - deine größte Leistung als Kletterer?

ALEXANDER: Als Sportkletterer war ich ganz klar 1994 auf meinem Zenit. Mit der Weißen Rose kletterte ich damals die erste Route im oberen elften Grad. Auch wenn ich 1996 mit Open Air nochmal nachlegte, so hatte ich zwei Jahre zuvor einfach die höhere Leistungsdichte. (Lacht) Danach ging´s nur noch bergab. Das hatte natürlich zum einen mit dem Alter zu tun, mit gut 28 Jahren hat man seinen Zenit in der Maximalkraft einfach überschritten. Zum anderen aber auch mit der Tatsache, dass ich mich umorientierte. Ich wollte mein Freikletterkönnen auf große Wände an großen Bergen der Welt umsetzen. Und genau da bin ich auch heute noch aktiv.
In diesem doch sehr breiten Feld der Aktivitäten eine „beste“ Leistung herauszuziehen, geht für mich nicht. Aber wenn ich mehr als nur ein Highlight aufzählen darf, dann sind es der obere elfte Grad im Sportklettern, die Westwand am Siebentausender Latok II, die Free-Solo-Begehung der Direttissima und die Freikletterrouten am El Capitan, im Großen Dach der Westlichen Zinne und am Ende die erste Rotpunktbegehung der Eternal Flame. Auf weniger kann ich es einfach nicht reduzieren, weil es an sich jeweils grundverschiedene Richtungen im Alpinismus handelt.

Thomas, 2011 wurde bei dir ein gutartiger Nierentumor diagnostiziert und entfernt. Jetzt wieder erfolgreich auf Expeditionen gehen zu können, ist sicher ein besonderes Gefühl. Hat dich dieser Einschnitt verändert?

THOMAS:
Er hat mich gestärkt, alles in meinem Leben relativiert. Was ist schon ein Gipfelerfolg im Gegenzug zum Leben? Seit 2011 sehe ich tatsächlich alles etwas gelassener. Niederlagen werden als Baustein des Lebens angenommen und dienen mir gleichzeitig als Motivation, den nächsten Schritt anzugehen. Weißt du, wenn man einmal vor diesen Abgrund gestanden ist und dann so viel Glück haben darf wie ich, dann kann man nur noch sagen: Das Leben ist einfach nur schön und ich darf es noch dazu als Bergsteiger erleben.

Alexander, wenn du heute die jungen Kletterer, wie z.B. David Lama oder Adam Ondra verfolgst, was löst das in dir aus? Bewunderung? Wehmut? Freude?

ALEXANDER: Das löst vollen Respekt in mir aus. Und klar würde ich gerne heute mit den Jungen auf dem gleichen Level rumreißen können. Aber ich habe meine Zeit gehabt und bin mehr als glücklich für das, was mir geschenkt wurde: eine verdammt gute Zeit! Mich freut es vor allem, dass das Klettern auch heute noch so spannend ist und sich nicht totgelaufen hat. Denn interessant ist ein Sport nur dann, wenn es Potential zur Weiterentwicklung gibt. Die Welt der Berge hält noch viele Herausforderungen für die kommenden Generationen bereit. Ich freue mich über alles, was ich davon noch miterleben darf.

Mit 44 und 46 Jahren noch ein "Huberbua" zu sein, ist doch was Schönes, oder? Habt ihr mit eurem Namen auch ein Stück "ewige Jugend" gepachtet?

THOMAS: Ich finde den Namen „Huberbuam“ einfach super. Er passt zu uns. Ich glaube keiner spricht diesen Namen heute aus und denkt dabei an zwei junge Hüpfer. Man weiß, dass hinter diesem Namen zwei »Midage«- Brüder aus Bayern stecken, die klettern und lange Haare haben. Unser Name ist tatsächlich so etwas wie eine Marke geworden.

Alexander, wo siehst du dich in zehn Jahren?

ALEXANDER: Keine Ahnung. Ich mache mir wenig Gedanken darüber. Was ich relativ sicher sagen kann, dass ich auch weiterhin ein Bergsteiger aus Leidenschaft sein werde. Der Rest wird sich wohl von selbst ergeben. Mit meinen 44 Jahren bin ich ein lebendes Fossil unter den Kletterern, aber es macht mir einfach nach wie vor viel Spaß. Und wenn ich mir meinen Vater anschau’, dann seh’ ich jede Menge Gründe zum Weitermachen.

Ihr gehört nach wie vor zu den Frontleuten im Alpinsport. Wie geht ein erfolgreicher Bergsteiger, Kletterer mit dem Altern um? Trainiert man mehr? Kompensiert die Erfahrung vielleicht ja sogar die sinkende Leistungsfähigkeit?

THOMAS: Das Altern ist ein Prozess, dem man durchaus positiv begegnen kann. Mit den jungen Sportkletterern können wir nicht mehr mithalten. Da könnten wir trainieren bis die Finger bluten, da führt kein Weg mehr hin. Allerdings heißt das ja noch lange nicht, dass wir jetzt aufhören müssten. Hat nur eine »Topleistung« ihre Daseinsberechtigung? Mir macht es nach wie vor großen Spaß zu trainieren und zu klettern. Wenn es mal nicht so läuft, kann ich richtig angefressen sein, was beweist, dass ich nach wie vor emotional voll dabei bin. Ich bin Bergsteiger und Kletterer, durch und durch. Ich würde niemals wegen mangelnder Leistungsfähigkeit aufhören. (Lacht) Auch wenn man das, was wir heute im Sportklettern leisten, als »Seniorenklettern« bezeichnen könnte, so können wir genau mit diesen Fähigkeiten immer noch Highlights setzten wie eben auf Baffin Island. Was ist denn Erfolg? Im Wettkampf ist es sehr einfach. Der Beste an einem Tag gewinnt. Aber Bergsteigen ist kein Wettkampf. Da sind viele andere Parameter entscheidend. Und vielleicht ist es eben eine Mischung von vielen Aspekten, die einen quasi erfolgreich macht: Die Erfahrung tausender Klettermeter, die Neugier Neues zu wagen, die Lust am Training, der Mut zum Scheitern und die Freude am Leben. Das alles können wir aufweisen.

Kinofilm "Am Limit" 2007. Im Rückblick, war das die Rolle eures Lebens?

ALEXANDER: Oft wird behauptet, dass der Film »Am Limit« unser ganz großer Durchbruch war. Das stimmt bis zu einem gewissen Punkt sicher. Andererseits war eine breite Bekanntheit davor Voraussetzung für das Entstehen des Kinofilms. Deswegen erkläre ich es lieber so, dass uns »Am Limit« auf unserem Weg weitergetragen hat. Für mich persönlich waren die Erlebnisse rund um den Film eine echte Bereicherung in meinem Leben.

Kennt Thomas Huber Zukunftsängste? Andersherum gefragt: Seid ihr mittlerweile so populär, dass ihr auch langfristig von Vorträgen leben könnt? Seid ihr eine Art Reinhold Messner im Doppelpack?

THOMAS: Uns macht es einfach Freude Vorträge zu entwickeln und zu halten. Das können wir sicher noch länger. Aber wir sind bestimmt keine »Messners«. Reinhold ist und bleibt einzigartig. Aber wir durften als Huberbuam auch einiges schaffen. Vielleicht kann man es so resümieren: Ich war bis jetzt als Bergsteiger unterwegs und den Rest möchte ich auch als Bergsteiger erleben. Und so freue mich auf die neuen Herausforderungen, ohne wissen zu wollen, welche es sein werden. Nur so bleibt doch das Leben spannend. Ich habe alles, was ich brauche: eine gesunde Familie, einen Bruder, der mein Kletterpartner ist, einen gesunden Geist und Körper und immer noch die Neugierde wie der kloane Huberbua von damals.

Wie hat sich dein Leben als Bergsteiger seit der Geburt deiner beiden Kinder verändert? Ist Alexander Huber ruhiger geworden?

ALEXANDER: Ich bin sicher ruhiger geworden. Zumindest bin ich nicht mehr so ausschließlich auf das Klettern und Bergsteigen fixiert wie früher. Das bringt aber das Leben mit den Vorträgen und all den anderen Verpflichtungen, die eher mehr anstatt weniger werden, ohnehin mit sich. Ich denke es liegt einfach am Alter, dass man ruhiger wird. Allerdings, das gebe ich zu: Heute zieht es mich nach dem Erreichen eines Expeditionsziels definitiv schneller nach Hause als früher.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Mentale Stärke

Was hilft dir der stärkste Muskel, wenn du es mental nicht auf den Punkt bringst. Klettern ist eine besondere Sportart:

Kraft, Beweglichkeit, Physis - lediglich einige Grundvoraussetzungen, um eine Spitzenleistung abzurufen. Nur deine psychischen Fähigkeiten können den Fundus der eigenen Physis ausschöpfen.

1. Meine mentale Grundeinstellung: »Ich fühle mich leicht, ich freue mich auf das Bevorstehende. Ja, ich will.«

2. Mein mentales Training: jeder Kletterzug, jede Bewegung in der Vertikalen wird visualisiert.

3. Meine mentale Aktionseinstellung: ein letztes Mal durchatmen, und los geht´s... Das Denken wird durch die Handlung abgelöst. Ich werde mit dem zu bewältigenden Problem eine Einheit. Wenn alles glatt läuft, schaff´ ich das gesteckte Ziel.

4. Meine mentale Nachbearbeitung: Belohne dich, Prost!

Leidenschaft Musik

Mir gefällt alles, was mit ehrlicher Musik zu tun hat. Von Volks-
musik auf einer Alm in Berchtesgaden über Elektronik bis hin zu hartem Gitarrenrock.

Mich fasziniert Musik von Jonny Cash, Jack White und alles was mit Stoner Rock zu tun hat, vor allem Kyuss, Truckfighters und Queens of the Stone Age. Mit unserer Band Plastic Surgery Disaster haben wir uns diesem Musikstil verschrieben und versuchen unseren Sound auf Stoner zu trimmen. Musik kann wie Klettern sein: wenn alles passt, dann ist dieser Moment unbeschreiblich!

Training

Training macht Spaß, vor allem im eigenen Trainingsraum. Früher trainierte ich auch im Kraftraum. Heute sind nur noch kletterspezifische Übungen in meinem Trainingsprogramm zu finden.

Ich trainiere fast ausschließlich an meiner Boulder- und Systemwand, am Campusboard und an der Hangelleiter. Mit etwas Disziplin trainiere ich so alle motorischen Bereiche, die für das Klettern relevant sind.

Die wichtigste Trainingseinheit ist jedoch die Regenerationsphase. Und die ist altersbedingt dynamisch: früher hatte ich immer einen »2:1 Rhythmus« , also zwei Tage Belastung und einen Tag Pause - heute bin ich aufgrund des verlangsamten Stoffwechsels gut beraten, wenn ich den »2:1 Rhythmus« einhalte, also ein Kletter- oder Trainingstag gefolgt von einem Ruhetag.

Die allgemeine Kondition trainiere ich durch Bergläufe oder ausgedehnte Wanderungen in den heimischen Bergen - eben alles was Spaß macht.

Mein Tatoo

Die Vorlage meines Tattoos fand ich in einem kleinen Tempel am Straßenrand in Indien. Ich fotografierte ein mystisches, blaues Wandgemälde von der indischen Gottheit Shiva.

Lord Shiva, ein Krieger, ist in der indischen Mythologie die Gottheit von Werden und Vergehen, von Zerstörung und Erneuerung. Für mich ist dies ein Sinnbild von Leben: »Bedenke Mensch, du wirst geboren um zu sterben. Also Lebe jeden Moment!«

Dieses Tattoo hat für mich keinen religiösen, sondern einen philosophischen Hintergrund.

Material & Equipement

Der Kletterer und das Material bilden am Berg eine Einheit. Normalerweise wissen wir immer, was, wie und wo eingesetzt werden muss, damit das Abenteuer »sicher« wird.

Wichtig dabei ist - egal von welcher Firma die Produkte stammen - dass der Kletterer sein Material kennt und weiß, wie es funktioniert. Ich erkenne selbst in einer schwierigen Kletterposition, dass an dieser Stelle der »grüne Totem« gebraucht wird und dieser am Klettergurt an der linken Seite hängt.

Ich habe auch das Vertrauen, dass das Equipment hält, was es verspricht. Wenn das Materialmanagement passt, du selbst mental und kräftemäßig in Topform bist, dann ist der Weg zum Gipfel nicht mehr weit!

Verletzungen

Das Thema Verletzungen begleitet mich seit meinem 22. Lebensjahr: Bandscheibenvorfall, Ellbogenluxation, Kompartmentsyndrom, Kreuzbandriss, Bizeps und Schultersehnenriss, Adduktoren-Sehnenabriss, etc.

Sicherlich bremste es meinen sportlichen Werdegang, aber diese Täler ließen mich für mein Leben profitieren. Ich entwickelte ein Kämpferherz - »Jetzt erst recht!«. Ein Aufgeben war ausgeschlossen.

Folgende Metapher wurde zu meinen Lebensmotto: »Nur im Tal weiß man, wie großartig die Berge sind!«

Fragen an Thomas Huber

  • Fragen an Thomas Huber

    4:45 Min.

    Fragen an Thomas Huber

Über Mich

Physiker und Profibergsteiger

Der staatlich geprüfte Berg- und Schiführer zog es 1998 vor, seine wissenschaftliche Laufbahn als Physiker an den Nagel zu hängen und einem unbekannten Weg in die Bergwelt zu folgen.

Das Bergsteigen in jeder seiner Formen in den verschiedensten Ländern der Erde ist seine Passion, die er oft genug zusammen mit seinem Bruder Thomas als eine der erfolgreichsten Seilschaften unserer Zeit auslebt.

Der obere elfte Grad im Sportklettern, Bellavista als erste Route jenseits des zehnten Grades in einer alpinen Felswand, die Freikletterrouten und Speed-Rekorde an den Bigwalls des Yosemite, die erste freie Begehung der legendären Eternal Flame am Nameless Tower, die Erstbegehung der Westwand des Siebentausenders Latok II und die Free-Solo-Begehung der Direttissima an der Großen Zinne sind die Eckpunkte seines Lebens als Bergsteiger.

Darüber hinaus tritt Alexander wie auch sein Bruder Thomas erfolgreich in der Öffentlichkeit auf. Neben sechs in vier Sprachen übersetzten Büchern sind es vor allem die mittlerweile gut 1.000 Vorträge, mit denen er weltweit sein Publikum begeistert. Durch die bergsteigerischen Leistungen sowie durch die zahllosen in der Fachpresse veröffentlichten Artikel mit nicht weniger als 80 Titelseiten zählen die Brüder zu den erfolgreichsten Bergsteigern unserer Zeit.

Doch sie begeistern auch die breite Öffentlichkeit, neben Artikeln in Spiegel, Stern, SZ, FAZ, BamS sind es zahlreiche Auftritte im Fernsehen wie Stern TV, Mittagsmagazin, Maischberger, Kerner, Markus Lanz, TV Total, Blickpunkt Sport, NDR Talkshow, Böttinger und ZIB, in denen sie von ihren Grenzgängen erzählen.

Im März 2007 erschien der mit dem Bayrischen Filmpreis und dem Deutschen Kamerapreis ausgezeichnete Film Am Limit in den Kinos. Im Juli 2008 wurden Thomas und Alexander mit dem Bayerischen Sportpreis ausgezeichnet.

 

Grenzgänge in der Bergwelt

Alexander wird am 30.12.1968 im oberbayerischen Trostberg als zweites von drei Kindern geboren. Schon von früher Kindheit an werden die Kinder von den Eltern, Thomas und Maria Huber, in die Welt der Berge entführt und vor allem der Vater, der selbst in Bergsteigerkreisen durch schnelle und frühe Begehungen von Westalpenrouten wie der Droites Nordwand einen gewissen Bekanntheitsgrad genießt, trägt Schuld am Extremalpinismus seiner Söhne.

So werden mit dem Vater regelmäßig die Westalpen besucht und dabei nicht weniger als 30 Viertausender bestiegen. Ab dem 15. Lebensjahr bildet dann die Seilschaft der Huberbuam die Grundlage für die weitere Entwicklung. Der staatlich geprüfte Bergführer und Diplomphysiker zählt heute zu den erfolgreichsten Allroundbergsteigern der Welt.

Bekannt wird Alexander zuerst durch seine Erfolge im Sportklettern. Als erster überhaupt klettert er Mitte der Neunziger mit Weiße Rose und Open Air (XI+/9a+) Routen im oberen elften Grad. Zudem gelingt ihm 1995 an der 1.000 Meter hohen Granitmauer des El Capitan im Yosemite Valley die erste Rotpunktbegehung der legendären Salathé (X-/5.13b) – und gilt heute mit der Zodiac (X/5.13d) und fünf weiteren ersten freien Begehungen am El Capitan als einer der Protagonisten des Freikletterns an Bigwalls.

1997 leitet er die Expedition nach Pakistan ins Karakorum und es gelingt die erste Begehung der Westwand des Latok II (7.108m). Er und sein Team übertragen damit erstmals das Bigwallklettern auf über 6.000 Meter und damit auf die großen Berge der Welt. Ein Jahr später steht er dazu noch auf dem Gipfel des sechsthöchsten Berges der Welt, dem Cho Oyu (8.201m), und auch andere Weltberge wie der Cerro Torre und der Fitz Roy in Patagonien gehören zu seiner Liste erfolgreicher Besteigungen.

Ende 2008 besteigen die Huberbuam mit dem Ulvetanna den schwierigsten Berg der Antarktis und hinterlassen mit der Westwand des Holtanna die schwierigste Route auf dem vereisten Kontinent. Weitere Höhepunkte bilden die im August 2009 realisierte erste Rotpunktbegehung der berühmten Route Eternal Flame (IX+/5.13a) am Nameless Tower (6.251m) und im Jahr 2012 ein Team-Free-Ascent an der Bayerischen Direttissima (X-/5.13b) am Mount Asgard.

Im Winter 2000 eröffnet er an der Westlichen Zinnen im Alleingang eine neue Route im großen Dach der Nordwand, ein Jahr später klettert er genau diese Route, die Bellavista (XI-/8c) schließlich frei und kreiert damit eine der schwierigsten alpinen Felsrouten überhaupt. Fortsetzungen im Erschließen alpiner Mehrseillängenrouten finden sich 2007 mit der Erstbegehung der Route Pan Aroma (XI-/8c), ebenso am großen Dach der Westlichen Zinne, und 2012 mit der Route Nirwana (XI-/8c+) an der Sonnwendwand der Loferer Alm..

Ebenfalls an den Drei Zinnen klettert er 2002 die Direttissima (VIII+/7a+) der Großen Zinne free solo, zwei Jahre später verschiebt er nochmals die Grenzen mit der Route Kommunist (X+/8b+), der weltweit einzigen Route in diesem Grad, die free solo geklettert wurde. Mit dem Grand Capucin gelingt ihm im August 2008 die erste Free-Solo-Besteigung des schwierigsten Alpengipfels.

Das Montblanc-Massiv – dort, wo vor über 300 Jahren der Alpinismus geboren wurde finden sich auch heute viele der weltweit attraktivsten Ziele im Bergsteigen. Alexander sucht und findet hier seine Ziele mit der Free-Solo-Begehung der Südwand des Dent du Géant genauso wie mit der ersten Rotpunktbegehung der Voie Petit (X/8b) am Grand Capucin, die auch heute noch die schwierigste Route im »Playground of Europe«.

Alexander und Thomas sind Allrounder und genau diese Fähigkeiten ermöglichen es den beiden, zum kleinen Kreis der schnellsten Seilschaften der Welt zu gehören. Derzeit haben die Huberbuam mit der Zodiac in 1:51,34 Stunden die schnellste Begehung eines Big Walls am El Capitan inne, genauso wie sie 2007 und 2008 mit der Nose in 2:45,45 Stunden den Speed-Rekord an der wohl berühmtesten Felsroute der Welt hielten. Die Versuche, den Speed-Rekord an der Nose zu holen, bildeten die Grundlage zum Kinofilm Am Limit.

Meine Vita

1968

Geboren am 30. Dezember in Trostberg/Oberbayern

1981

Erster Viertausender: Allalinhorn, Walliser Alpen

1982

Erste Klettertour durch die Alte Westwand des Kleinen Watzmann, Berchtesgadener Alpen

1984

Erste alpine Erstbegehung: Raunachtstanz (VI+/6a+) am Wagendrischlhorn, Berchtesgadener Alpen

1986

Erstbegehung von Utopia (VIII+/7a+) an der Wartsteinwand, Berchtesgadener Alpen

1988

Schulabschluss mit Abitur

Erstbegehung von Vom Winde verweht (X-/8a+) am Scharnstein, Berchtesgadener Alpen

1989

Erstbegehung von Turkey (X+/8b+) in Karlstein

Erstbegehung von Scaramouche (X-/8a) am Hohen Göll, Berchtesgadener Alpen

Zivildienst als Rettungssanitäter beim Roten Kreuz von 1989 bis 1990

1990

Erstbegehung von Soulrider (X/8b) am Wartstein, Berchtesgadener Alpen

1991

Erstbegehung von Shogun (XI-/8c) in Karlstein

1992

Abschluss der Ausbildung zum Staatl. gepr. Berg- und Skiführer

Erstbegehung von Om (XI/9a) im Endstal, Berchtesgadener Alpen

1994

Erstbegehung von der Weißen Rose (XI/9a+), Schleierwasserfall, Tirol

1995

Erste professionelle Vortragsserie

Erste Rotpunktbegehung der Salathé Wall (5.13b/8a+) am El Capitan, Kalifornien

1996

Erstbegehung von Open Air (XI+/9a+) am Schleierwasserfall, Tirol

1997

Abschluss des Studiums als Diplom-Physiker

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für theoretische Meteorologie an der Ludwigs-Maximilians-Universität München

Erstbegehung der Westwand des Latok II, 7.108 Meter, im Karakorum, Pakistan

1998

Besteigung des Cho Oyu, 8.201 Meter, Himalaya, Tibet

Erstbegehung von El Nino (5.13b/8a+) am El Capitan, Yosemite, Kalifornien

Erstbegehung von Free Rider (5.12d/7c+) am El Capitan, Yosemite, Kalifornien

2000

Erstbegehung von Golden Gate (5.13a/8a)

2001

Erstbegehung der Bellavista (XI-/8c) an der Nordwand der Westlichen Zinne, Dolomiten, Südtirol

Erstbegehung von El Corazon (5.13b/8a+) am El Capitan, Yosemite, Kalifornien

2002

Besteigung von Cerro Torre, Fitz Roy und Cerro Standhardt, Patagonien

Free-Solo-Begehung der Direttissima an der Nordwand der Großen Zinne, Dolomiten, Südtirol

2003

Erste Rotpunktbegehung der Free Zodiac (5.13d/8b+) am El Capitan, Yosemite, Kalifornien

2004

Free-Solo-Begehung des Kommunist (X+/8b+) am Schleierwasserfall, Tirol

Speed-Rekord an der Zodiac in 1:51,34 Stunden, El Capitan, Yosemite, Kalifornien

2005

Erste Rotpunktbegehung der Voie Petite (X/8b) am Grand Capucin, Montblanc, Frankreich

2006

Erstbegehung von Golden Eagle an der Desmochada, Patagonien

Free-Solo-Begehung der Dent du Géant Südwand (VII+/6b+), Montblanc, Italien

2007

Erstbegehung von Pan Aroma (XI-/8c) an der Nordwand der Westlichen Zinne, Dolomiten, Südtirol

Speed-Rekord an der Nose in 2:45,45 (bis Juli 2008) am El Capitan, Yosemite, Kalifornien

2008

Erstbegehung von El Bastardo an der Silla, Patagonien

Erste Free-Solo-Besteigung des Grand Capucin (VII+/6b+), Montblanc, Frankreich

Free-Solo-Begehung von Locker vom Hocker (VIII/7a+) an der Schüsselkarspitze, Wetterstein, Tirol

Erstbegehung des Nordpfeilers und der Westwand am Holtanna und des Westpfeilers am Ulvetanna, Antarktis

2009

Erste Rotpunktbegehung der Eternal Flame (5.13a/8a) am Nameless Tower, 6.251m, Karakorum, Pakistan

2012

Erste Rotpunktbegehung von Free Bavarian Direct (5.13b/8a+) am Mount Asgard, Baffin Island, Kanada

Erstbegehung von Nirwana (XI-/8c+) an der Sonnwendwand, Tirol

Routenliste

1992
TRIANGEL
Om, 9a – 1st ascent
1994
SCHLEIER
Weiße Rose, 9a – 1st ascent
1995
EL CAPITAN
Salathé, 5.13b – 1st redpoint ascent
1996
SCHLEIER
Open Air, 9a+ – 1st ascent
1997
LATOK II, 7.108 m
Westface, 6c/A3+ – 1st ascent
1998
CHO OYU, 8.201 m
Dir. NW-Route, up to 55° – regular ascent
EL CAPITAN
El Niño, 5.13b – 1st ascent
EL CAPITAN
Free Rider, 5.12d – 1st redpoint ascent
2000
EL CAPITAN
Golden Gate, 5.13a – 1st ascent
2001
CIMA OVEST
Bellavista, 8c – 1st redpoint
EL CAPITAN
El Corazon, 5.13b – 1st ascent
2002
CERRO TORRE
Kompressorroute, V/A1 – regular ascent
FITZ ROY
Franco-Argentina, 6b – redpoint ascent
CERRO STANDHARDT
Exocet, 6a/90° – winter ascent
CIMA GRANDE
Direttissima, 7a+ – first free solo ascent
2003
EL CAPITAN
Zodiac, 5.13d – 1st redpoint ascent
2004
SCHLEIER
Kommunist, 8b+ – first free solo ascent
EL CAPITAN
Zodiac, A2+/5.8 – speed record in 1:51,34 hours
2005
GRAND CAPUCIN
Voie Petit, 8b – 1st redpoint ascent
2006
DESMOCHADA
Golden Eagle, 5.11/A1 – 1st ascent
DENT DU GEANT
South Face, 6c – first free solo ascent
2007
CIMA OVEST
Pan Aroma, 8c – 1st ascent
EL CAPITAN
Nose, 5.9/A1 – speed record in 2:45,45 hours
2008
LA SILLA
Westface, 5.11/A1 – 1st ascent
SONNWENDWAND
Feuertaufe, 8b+ – 1st ascent
GRAND CAPUCIN
Swiss Route, 6b – 1st free solo ascent
SCHÜSSELKARSPITZE
Locker vom Hocker, 7a – free solo ascent
HOLTANNA
West Face, 5.10+/A4 – 1st ascent
HOLTANNA
North Buttress, 5.10 – 1st ascent, 1st free ascent
ULVETANNA
Northwest Buttress, 5.11a/A2 – 1st ascent
2009
MALLO PISON
Murciana, 6c – first free solo ascent
NAMELESS TOWER, 6.251 m
Eternal Flame, 5.13a – 1st redpoint ascent
2010
SONNWENDWAND
Donnervogel, 8b – 1st redpoint ascent
2012
MOUNT ASGARD
Bavarian Direct, 5.13b – 1st free ascent
SONNWENDWAND
Nirwana, 8c+ – 1st redpoint ascent

Filme Bücher & Co.

Bücher

Der Weg nach draußen –
Aus der Halle ins Gebirge

Kletterlehrbuch, 192 Seiten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Eiszeit – Expedition Antarktis

Bildband, 160 Seiten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Free Solo

Taschenbuch, 208 Seiten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Der Berg in mir

Taschenbuch, 320 Seiten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Drei Zinnen

Bildband, 156 Seiten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Ogre

Bildband, 176 Seiten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Yosemite

 Bildband, 176 Seiten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

The Wall

 Bildband, 128 Seiten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Mehr Infos zu unseren Büchern im Online-Shop

 

Filme

Bavarian Direct – Abenteuer am Ende der Welt

DVD (2013), Lauflänge: 75 Minuten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Eternal Flame - Auf den Spuren von Idolen

DVD (2009), Lauflänge: 70 Minuten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Eiszeit – Reflexion einer Expedition

DVD (2008), Lauflänge: 52 Minuten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Am Limit

DVD (2007), Lauflänge: 96 Minuten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Free Solo

DVD (2007), Lauflänge: 53 Minuten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Getschooo !

DVD (2007), Lauflänge: 75 Minuten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

The Centre of the Universe

DVD (2005), Lauflänge: 54 Minuten

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Mehr Infos zu unseren Filmen im Online-Shop

10 Fragen

Dies ist ein nicht allzulange Frage?

Omnis evenimilique vername sintisci sequamus essitatin et magnamus ea vidi dolorem porendaeped qui vero iundit aut offici delestiusam nonsequas.

 

Dies ist eine längere Frage, die locker auch mal in die nächste
Zeile rutschen kann oder gar noch länger wird?

Omnis evenimilique vername sintisci sequamus essitatin et magnamus ea vidi dolorem porendaeped qui vero iundit aut offici delestiusam nonsequas.

 

Dies ist eine kurze Frage?

Omnis evenimilique vername sintisci sequamus essitatin.

 

Dies ist eine längere Frage, die locker auch mal in die nächste
Zeile rutschen kann oder gar noch länger wird?

Omnis evenimilique vername sintisci sequamus essitatin et magnamus ea vidi dolorem porendaeped qui vero iundit aut offici delestiusam nonsequas.

 

Dies ist eine kurze Frage?

Omnis evenimilique vername sintisci sequamus essitatin.

Interviews

JOHANNA STÖCKL im Gespräch mit den Huberbuam



»Wir sind lebende Fossilien«

Die Kletterer Thomas (46) und Alexander (44) Huber bilden die wohl bekannteste Seilschaft der Gegenwart. Als Huberbuam feierten die beiden Kletterbrüder aus Bayern viele Erfolge. Aber auch solo oder mit anderen Partnern gelangen Meilensteine im Alpinismus. Im Sommer 2012 konnten die Huberbrüder wieder ein Erfolg für sich verbuchen: Die erste freie Begehung der 1.000 Meter hohen Südwand des Mount Asgard auf Baffin Island. Ein Kamerateam begleitete die Brüder auf ihrem Abenteuer. Der Film »Die Bayerische Direttissima – Huberbuam extrem« – wird am Freitag, den 26.04.2013 um 20.15 Uhr in »Bergwelten« auf Servus TV erstausgestrahlt. Johanna Stöckl hat sich mit den sympathischen Bergsteigern unterhalten. Ein Gespräch über das Altern, Nachlassen der Maximalkraft, über Zukunftsängste, Visionen und lange Haare als Markenzeichen.


In welchem Alter warst du, Thomas, als Kletterer auf deinem Zenit?

THOMAS:
Eine schwierige Frage, weil das, was wir bergsportlich machen, nicht auf eine Disziplin reduziert werden kann. Als Kletterer war rein leistungsbezogen und numerisch 8c+ das Maximale, was ich geklettert bin. Allerdings erst im Alter von 35 Jahren. In früheren Jahren hatte ich nämlich mit einigen Verletzungen zu kämpfen. Mit 21 Jahren hatte ich einen schweren Bandscheibenvorfall. Alleine diese Geschichte warf mich mindestens um ein Jahr zurück.
Das Klettern war bei mir, bei uns, aber immer vermischt mit Alpinismus und somit war der Zenit nie wirklich erreicht. Ich denke mit etwas Trainingsaufwand könnte ich auch heute noch 8c+ klettern. Vielleicht sogar ein bisschen mehr? In Relation zur neuen Klettergeneration zeigt sich vielmehr, dass die Leistungsspitze heute ganz woanders liegt als vor 20 Jahren.
Im Alpinismus war mein Höhepunkt vielleicht 2001 die Erstbesteigung des Ogre III und zwei Wochen später die 2. Besteigung des Ogre. Oder war es vielleicht 1997, Latok II SW Wand oder Mount Asgard 2012? Jeder große Erfolg war ein Highlight in meinem Leben als Bergsteiger, denn ich habe überall 110 Prozent gegeben.

Was war - im Rückblick - deine größte Leistung als Kletterer?

ALEXANDER: Als Sportkletterer war ich ganz klar 1994 auf meinem Zenit. Mit der Weißen Rose kletterte ich damals die erste Route im oberen elften Grad. Auch wenn ich 1996 mit Open Air nochmal nachlegte, so hatte ich zwei Jahre zuvor einfach die höhere Leistungsdichte. (Lacht) Danach ging´s nur noch bergab. Das hatte natürlich zum einen mit dem Alter zu tun, mit gut 28 Jahren hat man seinen Zenit in der Maximalkraft einfach überschritten. Zum anderen aber auch mit der Tatsache, dass ich mich umorientierte. Ich wollte mein Freikletterkönnen auf große Wände an großen Bergen der Welt umsetzen. Und genau da bin ich auch heute noch aktiv.
In diesem doch sehr breiten Feld der Aktivitäten eine „beste“ Leistung herauszuziehen, geht für mich nicht. Aber wenn ich mehr als nur ein Highlight aufzählen darf, dann sind es der obere elfte Grad im Sportklettern, die Westwand am Siebentausender Latok II, die Free-Solo-Begehung der Direttissima und die Freikletterrouten am El Capitan, im Großen Dach der Westlichen Zinne und am Ende die erste Rotpunktbegehung der Eternal Flame. Auf weniger kann ich es einfach nicht reduzieren, weil es an sich jeweils grundverschiedene Richtungen im Alpinismus handelt.

Thomas, 2011 wurde bei dir ein gutartiger Nierentumor diagnostiziert und entfernt. Jetzt wieder erfolgreich auf Expeditionen gehen zu können, ist sicher ein besonderes Gefühl. Hat dich dieser Einschnitt verändert?

THOMAS:
Er hat mich gestärkt, alles in meinem Leben relativiert. Was ist schon ein Gipfelerfolg im Gegenzug zum Leben? Seit 2011 sehe ich tatsächlich alles etwas gelassener. Niederlagen werden als Baustein des Lebens angenommen und dienen mir gleichzeitig als Motivation, den nächsten Schritt anzugehen. Weißt du, wenn man einmal vor diesen Abgrund gestanden ist und dann so viel Glück haben darf wie ich, dann kann man nur noch sagen: Das Leben ist einfach nur schön und ich darf es noch dazu als Bergsteiger erleben.

Alexander, wenn du heute die jungen Kletterer, wie z.B. David Lama oder Adam Ondra verfolgst, was löst das in dir aus? Bewunderung? Wehmut? Freude?

ALEXANDER: Das löst vollen Respekt in mir aus. Und klar würde ich gerne heute mit den Jungen auf dem gleichen Level rumreißen können. Aber ich habe meine Zeit gehabt und bin mehr als glücklich für das, was mir geschenkt wurde: eine verdammt gute Zeit! Mich freut es vor allem, dass das Klettern auch heute noch so spannend ist und sich nicht totgelaufen hat. Denn interessant ist ein Sport nur dann, wenn es Potential zur Weiterentwicklung gibt. Die Welt der Berge hält noch viele Herausforderungen für die kommenden Generationen bereit. Ich freue mich über alles, was ich davon noch miterleben darf.

Mit 44 und 46 Jahren noch ein "Huberbua" zu sein, ist doch was Schönes, oder? Habt ihr mit eurem Namen auch ein Stück "ewige Jugend" gepachtet?

THOMAS: Ich finde den Namen „Huberbuam“ einfach super. Er passt zu uns. Ich glaube keiner spricht diesen Namen heute aus und denkt dabei an zwei junge Hüpfer. Man weiß, dass hinter diesem Namen zwei »Midage«- Brüder aus Bayern stecken, die klettern und lange Haare haben. Unser Name ist tatsächlich so etwas wie eine Marke geworden.

Alexander, wo siehst du dich in zehn Jahren?

ALEXANDER: Keine Ahnung. Ich mache mir wenig Gedanken darüber. Was ich relativ sicher sagen kann, dass ich auch weiterhin ein Bergsteiger aus Leidenschaft sein werde. Der Rest wird sich wohl von selbst ergeben. Mit meinen 44 Jahren bin ich ein lebendes Fossil unter den Kletterern, aber es macht mir einfach nach wie vor viel Spaß. Und wenn ich mir meinen Vater anschau’, dann seh’ ich jede Menge Gründe zum Weitermachen.

Ihr gehört nach wie vor zu den Frontleuten im Alpinsport. Wie geht ein erfolgreicher Bergsteiger, Kletterer mit dem Altern um? Trainiert man mehr? Kompensiert die Erfahrung vielleicht ja sogar die sinkende Leistungsfähigkeit?

THOMAS: Das Altern ist ein Prozess, dem man durchaus positiv begegnen kann. Mit den jungen Sportkletterern können wir nicht mehr mithalten. Da könnten wir trainieren bis die Finger bluten, da führt kein Weg mehr hin. Allerdings heißt das ja noch lange nicht, dass wir jetzt aufhören müssten. Hat nur eine »Topleistung« ihre Daseinsberechtigung? Mir macht es nach wie vor großen Spaß zu trainieren und zu klettern. Wenn es mal nicht so läuft, kann ich richtig angefressen sein, was beweist, dass ich nach wie vor emotional voll dabei bin. Ich bin Bergsteiger und Kletterer, durch und durch. Ich würde niemals wegen mangelnder Leistungsfähigkeit aufhören. (Lacht) Auch wenn man das, was wir heute im Sportklettern leisten, als »Seniorenklettern« bezeichnen könnte, so können wir genau mit diesen Fähigkeiten immer noch Highlights setzten wie eben auf Baffin Island. Was ist denn Erfolg? Im Wettkampf ist es sehr einfach. Der Beste an einem Tag gewinnt. Aber Bergsteigen ist kein Wettkampf. Da sind viele andere Parameter entscheidend. Und vielleicht ist es eben eine Mischung von vielen Aspekten, die einen quasi erfolgreich macht: Die Erfahrung tausender Klettermeter, die Neugier Neues zu wagen, die Lust am Training, der Mut zum Scheitern und die Freude am Leben. Das alles können wir aufweisen.

Kinofilm "Am Limit" 2007. Im Rückblick, war das die Rolle eures Lebens?

ALEXANDER: Oft wird behauptet, dass der Film »Am Limit« unser ganz großer Durchbruch war. Das stimmt bis zu einem gewissen Punkt sicher. Andererseits war eine breite Bekanntheit davor Voraussetzung für das Entstehen des Kinofilms. Deswegen erkläre ich es lieber so, dass uns »Am Limit« auf unserem Weg weitergetragen hat. Für mich persönlich waren die Erlebnisse rund um den Film eine echte Bereicherung in meinem Leben.

Kennt Thomas Huber Zukunftsängste? Andersherum gefragt: Seid ihr mittlerweile so populär, dass ihr auch langfristig von Vorträgen leben könnt? Seid ihr eine Art Reinhold Messner im Doppelpack?

THOMAS: Uns macht es einfach Freude Vorträge zu entwickeln und zu halten. Das können wir sicher noch länger. Aber wir sind bestimmt keine »Messners«. Reinhold ist und bleibt einzigartig. Aber wir durften als Huberbuam auch einiges schaffen. Vielleicht kann man es so resümieren: Ich war bis jetzt als Bergsteiger unterwegs und den Rest möchte ich auch als Bergsteiger erleben. Und so freue mich auf die neuen Herausforderungen, ohne wissen zu wollen, welche es sein werden. Nur so bleibt doch das Leben spannend. Ich habe alles, was ich brauche: eine gesunde Familie, einen Bruder, der mein Kletterpartner ist, einen gesunden Geist und Körper und immer noch die Neugierde wie der kloane Huberbua von damals.

Wie hat sich dein Leben als Bergsteiger seit der Geburt deiner beiden Kinder verändert? Ist Alexander Huber ruhiger geworden?

ALEXANDER: Ich bin sicher ruhiger geworden. Zumindest bin ich nicht mehr so ausschließlich auf das Klettern und Bergsteigen fixiert wie früher. Das bringt aber das Leben mit den Vorträgen und all den anderen Verpflichtungen, die eher mehr anstatt weniger werden, ohnehin mit sich. Ich denke es liegt einfach am Alter, dass man ruhiger wird. Allerdings, das gebe ich zu: Heute zieht es mich nach dem Erreichen eines Expeditionsziels definitiv schneller nach Hause als früher.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Lange Haare

Nach wie vor haben wir eine lange Mähne. Mittlerweile schon seit über 30 Jahren.

Und ich warte eigentlich schon seit zehn Jahren auf den Moment, an dem sich die Frage lange oder kurze Haare von selbst erledigt. Und tatsächlich, a bissl weniger werden´s schon, die Haare, und ein paar graue finden sich auch schon. Schau ma mal, was die Zukunft bringt...

Oberkörperfrei

Ohne T-Shirt beim Klettern am Fels unterwegs zu sein hat nichts mit Show zu tun.

Klettern kann anstrengend sein und wenn´s warm wird, dann ist es immer noch am besten, mit freiem Oberkörper zu klettern, denn wir Kletterer haben selbst beim Speedklettern keinen Fahrtwind ;-)

Leidenschaft

Die Leidenschaft und die Begeisterung für das, was man macht, sind der Schlüssel zu besonderen Erlebnissen!

(Muskel)kraft

...von nichts kommt nichts. Gerade als Mitglied der AH (=Altherrenmannschaft) heißt es, fleißig zu trainieren, damit wir noch halbwegs mithalten können.

Aber rein auf die Kraft bezogen sind wir trotz Training schon lange nicht mehr vorne dabei. Kompensieren können wir die nachlassende Kraft nur durch Erfahrung, taktischen Instinkt, intelligente Zielsetzung und die entsprechende visionäre Kraft.

Unser Werkzeug

Wenn das Leben an den Fingerspitzen hängt, dann müssen wir hundertprozentiges Vertrauen in unseren Körper, in unser Können und in unsere mentale Kraft haben. Ein gesunder Geist braucht als Basis einen gesunden Körper.

Deswegen haben wir unseren Körper auch demensprechend zu behandeln, denn nur wenn alles zu hundert Prozent stimmig ist, können wir an unsere Grenzen gehen. Unsere Hände spielen dabei natürlich eine maßgebliche Rolle - aber am Ende geht es um den Körper und den Geist als Ganzes, da schon die kleinste Verletzung an einem scheinbar unwichtigen Körperteil das »Aus« bedeuten kann.

Klamotten

Beim Klettern muss alles möglichst locker und leicht sein. Das Gewicht zählt, weil ich jedes Gramm, das ich am Körper trage, auch nach oben bringen muss.

Im Gegensatz zu früher tun wir uns mit der heute üblichen Funktionsbekleidung natürlich schon leichter als früher, als die Pioniere mit Nagelschuhen, Baumwollhosen und Hanfstrick unterwegs waren - sich aber dennoch nicht von ihren Glanzleistungen abbringen ließen.

Fragen an Alexander Huber

  • Fragen an Alexander Huber

    4:43 Min.

    Fragen an Alexander Huber

Thomas und Alexander Huber sind ein außergewöhnliches Gespann. Für sich genommen zählt der eine wie der andere zu den besten Bergsteigern der Welt, zusammen bilden sie eine der stärksten Seilschaften unserer Zeit.

Die Gemeinsamkeiten liegen auf der Hand. Als Brüder sind sie durch die Familie verbunden, dazu die vielen Erlebnisse, die sie über die gemeinsamen Jahre gesammelt haben. Beide sind sie bis in die Haarspitzen motivierte Spitzensportler. Viele große Erfolge hat jeder für sich in den Jahren eingesammelt, besonders stolz sind sie aber über die vielen gemeinsam erreichten Ziele:

Charakteristisch für die Erfolge der Huberbuam sind dabei nicht nur die reinen Schwierigkeiten ihrer realisierten Projekte, sondern vor allem der Ideenreichtum mit dem sie ihren Sport betreiben. Das Gehirn ist der wichtigste Muskel der Kletterer – was hilft am Berg der stärkste Bizeps wenn die Visionen fehlen? Nur der Visionär ist in der Lage, neue Ideen zu entwickeln, diese Träume zu verfolgen, den Willen dazu aufzubringen und das Bergsteigen in neue Dimensionen zu tragen.

Weitersagen & Co.

Dir gefällt unsere Website? Dann erzähl´s doch einfach Deinen Freunden ...

... besuch´ uns wieder und setz´ ein (Lese-)Zeichen!

Hilfe

Klicke die -Icons und entdecke faszinierende Inhalte!

Tippe die -Icons und entdecke faszinierende Inhalte!

.............................................................................

Unsere Website erreicht die beste Darstellung
ab einer Auflösung von 1.024 x 768 Pixel
Besuche auch unsere mobile Website.

... klicke die -Icons und entdecke weitere Inhalte!

... tippe die -Icons und entdecke weitere Inhalte!

Sitemap

Home

Huber Buam Explore – Die offizielle Website der Huber Buam...

..........................................
Im Portrait

Über Gegensätze und Gemeinsamkeiten, Erfolge und Niederlagen und die Sehnsucht nach den Bergen...

..........................................
Moment Aufnahmen

Abseits des Kletterns: Eindringliche und faszinierende Augenblicke – zu Hause und auf Reisen...

..........................................
Termine & Neuigkeiten

Immer auf dem Laufenden: neue Routen, aktuelle Termine, spannende Randnotizen und vieles mehr...

..........................................
Auf Zeitreise

Von 1966 bis heute: Die schönsten und wichtigsten Stationen unseres Kletterlebens im Überblick...

..........................................
Aktuelle Vorträge

Für Kletterer, Alpinisten und Berginteressierte. Für Vereine,
Organisationen und Unternehmen...

..........................................
Partner
..........................................
Presse
..........................................
Alpine Höhepunkte

Von Berchtesgaden bis in die Antarktis: unsere schwersten Kletterrouten, bedeutungsvollsten Begehungen und ergreifendsten Gipfelsiege...

..........................................

Achtung...

iPAD & CO. BITTE INS

Querformat drehen

Optimiert für eine Auflösung
ab 1.024 x 768 Pixel.