DREI ZINNEN
Quelle: Wikipedia
Die Drei Zinnen (Tre Cime di Lavaredo) sind ein markanter Gebirgsstock in den Sextener Dolomiten an der Grenze zwischen den italienischen Provinzen Belluno im Süden und Südtirol im Norden.
Die höchste Erhebung der Gruppe ist die 2.999 m hohe Große Zinne (Cima Grande). Sie steht zwischen den beiden anderen Gipfeln, der Westlichen Zinne (Cima Ovest, 2.973 m) und der Kleinen Zinne (Cima Piccola, 2.857 m).
Neben diesen markanten Felstürmen zählen noch mehrere weitere Gipfelpunkte zum Massiv, darunter die Punta di Frida (2.792 m) und der Preußturm, auch Kleinste Zinne (Torre Preuß, Cima Piccolissima, 2.700 m) genannt.
Seit der Erstbesteigung der Großen Zinne im Jahr 1869 zählen die Drei Zinnen bei Kletterern zu den begehrtesten Gipfelzielen der Alpen. Sie sind durch zahlreiche Kletterrouten verschiedener Schwierigkeitsgrade erschlossen und wurden so zu einem Zentrum des alpinen Kletterns, von welchem viele wichtige Entwicklungen in der Geschichte dieses Sports ihren Ausgang nahmen. Darüber hinaus sind sie aufgrund ihrer leichten Erreichbarkeit eine Attraktion für den Massentourismus. Insbesondere die Ansicht der steilen Nordwände gehört zu den bekanntesten Landschaftsbildern der Alpen und gilt als Wahrzeichen der Dolomiten.
Während des Gebirgskriegs im Ersten Weltkrieg waren die Drei Zinnen und ihre Umgebung als Teil der Front zwischen Italien und Österreich-Ungarn heftig umkämpft.
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Die GROSSE ZINNE
Quelle: Wikipedia
Die Große Zinne (Cima Grande), die mittlere der Drei Zinnen, ist mit 2.999 m der höchste Gipfel der Gruppe. Sie fällt durch ihre 500 Meter hohe, senkrechte bis überhängende Nordwand auf, die manchmal zu den Großen Nordwänden der Alpen gezählt wird, obwohl sie im Gegensatz zu den anderen dieser Wände keine Eispassagen aufweist.
Die Südseite ist weit weniger steil und von zahlreichen Bändern und Schuttterrassen durchzogen. Durch diese Südwand führt auch der Normalweg, mit einer Schwierigkeit von III die leichteste Route, die auch als Abstieg vom Gipfel genutzt wird. Weitere bekannte Kletterrouten sind die Nordostkante (Dibonakante, IV+), Dabistebaff (V) an der Nordostwand und Dülfer (V+) an der Westwand.
Die Routen durch die Nordwand sind wesentlich schwieriger, hier sind vor allem die Direttissima (auch Hasse/Brandler, VIII+, VI A2), Sachsenweg (auch Superdirettissima, V A2), Via Camillotto Pellesier (X, V+ A2), Comici (VII, V+ A0), ISO 2000 (VIII+), Claudio-Barbier-Gedächtnisweg (IX- A0), Alpenrose (IX-) und Phantom der Zinne (IX+) zu nennen.
Im Osten liegen hinter der alpinistisch unbedeutenden Pyramide (ca. 2.630 m) die Zinnenscharte und die Kleine Zinne. Im Westen bildet die Große Zinnenscharte die Abgrenzung zur Westlichen Zinne.
Die WESTLICHE ZINNE
Die 2.973 m hohe Westliche Zinne (Cima Ovest), früher auch Vordere oder Landroer Zinne genannt, ähnelt in ihrer Form der Großen Zinne. Ihre Nordwand weist allerdings noch wesentlich stärker überhängende Passagen auf, die bis zu einer horizontalen Distanz von 40 Metern über den Wandfuß herausragen, so dass die Nordwand der Westlichen Zinne auch als »Größtes Dach der Alpen« bezeichnet wird.
Wegen ihres stufenförmigen Aufbaus wird sie auch häufig als »umgekehrte Riesentreppe» beschrieben und gilt als eine der markantesten Felsformationen der Alpen.
Der Berg wird west- und südseitig von einem massiven Vorbau umgeben, der mit dem Torre Lavaredo (2.536 m), dem Zinnenkopf (Sasso di Landro, 2.736 m), Croda di Mezzo (2.733 m), Croda del Rifugio (ca.2.730 m), Il Mulo (ca.2.800 m), Croda degli Alpini (2.865 m), Croda Longéres und Torre Comici (2.780 m) mehrere weitere Gipfelpunkte aufweist. Dieser Vorbau ist von der Westlichen Zinne durch die Westliche Zinnenscharte getrennt, in seinem Westen liegt die Forcella Col di Mezzo. Im Osten ist der Westlichen Zinne zur Großen Zinnenscharte hin der Torre di Forcella della Grande vorgelagert.
Der Normalweg zur Westlichen Zinne führt von der Westlichen Zinnenscharte südwestseitig im Schwierigkeitsgrad II zum Gipfel, er ist heute hauptsächlich als Abstiegsroute von Bedeutung.
Wichtige Routen sind der Dülferkamin (IV) in der Südwand, Innerkofler (IV) in der Ostwand, Langl/Löschner (IV) in der Nordostwand, die Demuthkante (Nordostkante, VII, V+ A0), Dülfer (IV+) in der Westwand und die Scoiattolikante (VIII, V+ A2).
Durch die Nordwand führen die Schweizer Führe (VIII+, 6 A3), Cassin/Ratti (VIII, VI- A1), Baur-Dach (VI+ A3), Alpenliebe (IX), Jean-Couzy-Gedächtnisführe (auch Franzosenführe, X, 5+ A3), Bellavista (XI-, IX- A4), Pan Aroma (XI-) und Pressknödl (7c).
Die KLEINE ZINNE
Das Massiv der Kleinen Zinne (Cima Piccola, 2.857 m) ist im Vergleich zu Großer und Westlicher Zinne wesentlich stärker gegliedert und weist mit der Punta di Frida (2.792 m) und dem Preußturm (2.700 m) weitere bedeutende Gipfelpunkte auf.
Weiterhin zu erwähnen sind die Anticima, ein südlicher Vorgipfel der Kleinen Zinne und die Allerkleinste Zinne (Torre Minor, oft auch nur als »Vorbau« bezeichnet), ein kleiner Felsturm vor dem Preußturm.
Die Kleine Zinne, die sich durch die schlanke Form ihres Gipfelaufbaus von den anderen Zinnen unterscheidet, gilt mit einem Normalweg im Schwierigkeitsgrad IV (über die Südwestwand) als der am schwierigsten zu erreichende Zinnengipfel.
Weitere wichtige Anstiege sind die Gelbe Kante (Spigolo Giallo, VI, V+ A0) an der Südkante, Innerkofler (IV+) und Fehrmannkamin (V+) an der Nordwand, Langl/Horn (V) an der Ostwand und Orgler (VI-), Egger/Sauscheck (VI+, V+ A0), Ötzi trifft Yeti (VIII+) und Gelbe Mauer (auch »Perlen vor die Säue«, IX-) an der Südwand.
Auf die Punta di Frida führt der Normalweg (III) von Westen sowie mehrere weitere Routen wie Dülfer (IV+) in der Nordwand oder Zelger (IV) in der Südostwand.
Der Preußturm (Torre Preuß), ursprünglich als Kleinste Zinne (Cima Piccolissima) oder Punta d’Emma bekannt, wurde 1928 nach seinem Erstbesteiger Paul Preuß benannt. Während dieser Name in Italien schnell beliebt war, wurde er im deutschsprachigen Raum wegen Preuß' jüdischer Herkunft bald verschwiegen und ausschließlich die (von Preuß selbst geprägte) Bezeichnung »Kleinste Zinne« gebraucht.
Seit den 1960er Jahren findet zunehmend wieder der Name »Preußturm« Verwendung. Der wichtigste Anstieg ist der nordostseitig gelegene Preußriss (V), weiters sind die durch die Südostwand führenden Routen Cassin (VII-, VI A0) und Via Nobile (IX+) zu erwähnen.